Fotovoltaik
Max und Lily genossen ihren Abend in einem tropischen Café in Paris. Als die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verschwanden, gingen die Lichter des Eiffelturms an, die der Stadt ihre unverwechselbaren nächtlichen Farben geben.
„Wusstest du dass es in 2013 ein Beleuchtungsverbot gat?“, erzählte Max, „Alle Geschäfte und Nicht-Wohngebäude mussten spätestens um ein Uhr morgens ihre Innenbeleuchtung ausschalten.“
„Ich kann mir vorstellen, dass der CO2-Ausstoß reduziert wurde, aber muss das nicht ein Bisschen traurig gewesen sein… die Stadt der Lichter… ohne Licht?“, sagte Lily. „Aber jetzt, schau dir diesen atemberaubenden Anblick an!“, fügte sie hinzu während sie auf den Eiffelturm und die beleuchteten Monumente und Museen in der Umgebung zeigte. „Sie werden alle von der Sonne versorgt. Siehst du das fuchsiafarbene Gebäude dort drüben? Seine Außenfarbe ist in Wirklichkeit eine Beschichtung aus organischen Solarzellen.“
Max rollte mit den Augen und lachte: „Fuchsia? Ist das überhaupt eine Farbe? Und fang mir nicht mir organischen Solarzellen an. Weißt du was organisch bedeutet? Weißt du überhaupt was eine Solarzelle ist?“
Lily saß aufrecht in ihrem Stuhl und nahm seine Herausforderung an. Sie begann zu erklären, dass eine Solarzelle Sonnenlicht absorbiert und in elektrische Energie umwandelt, welche entweder direkt genutzt werden kann (z.B. indem eine Lampe zum leuchten gebracht wird) oder in einer Batterie gespeichert werden kann.
„Eine organische Solarzelle“, fuhr sie fort, „auch Plastiksolarzelle genannt, besteht aus Polymeren oder Fullerenen, Kohlenstoffstrukturen die wie Buckyballs geformt sind. Darüberhinaus besitzt eine Plastiksolarzelle weitere Plastikeigenschaften: Sie ist beigsam, günstig und einfach herstellbar. Und sie kann recycled werden!“
„Sie hat aber auch ein Verfallsdatum, wie andere Kunststoffe!“, sagte Max und wies darauf hin, dass traditionelle Solarzellen aus Silizium länger hielten und dazu noch günstiger seien. Dann zeigte er ihr sein Handy mit integrierter Solarzelle um den Akku zu laden. Lily holte ebenfalls ihr Handy aus der Tasche und präsentierte die beigsame und modische Hülle, hergestellt aus einer organischen Solarzelle. Max machte sich darüber lustig, da sein Gerät schneller lud als Lilys.
„Aber es geht nicht nur darum wieviel Energie eine Zelle konvertiert, sondern auch wieviel wir benötigen um sie herzustellen“, beharrte Lily. „Organische Solarzellen brauchen weniger Energie um hergestellt zu werden also sollten wir das berücksichtigen wenn wir über Effizienz reden“, sagte Lily.
Sie fuhr fort über eine neue “Armee” von Materialien zu reden, Peroskite, benannt nach dem berühmten Mineralogen Lev Perovski, welche aufgestellt seien für die Schlacht um effizientere und nachhaltigere Photovoltaik. Das seine Verbunde, die sowohl organische als auch inorganische Anteile in ihrer Struktur enthalten. Diese Materialien seien allgemein reichlich vorhanden, nachhaltig und sehr effizient.
„Nun, wenn wir über Effizienzen reden, warum benutzen wir nicht Gallium Arsenid für unsere Solarzellen? Das ist echte Effizienz! Außerdem sind sie rubust und lange haltbar”, insistierte Max.
„Aber… diese sonderbar klingenden chemischen Verbindungen können giftig sein! Sie sollten unserer Welt fern bleiben!“, sagte Lily fast kochend vor Aufregung.
„In der Tat“, sagte Max amüsiert, „sind das die Solarzellen, die im Weltraum verwendet werden! Woher glaubst du bekommen Satelliten ihre Energie? Sie sind sicher nicht an die Steckdose angeschlossen“, begann er zu stacheln.
Lily merkte dass er sie ärgerte, beruhigte sich und lächelte. Sie lehnte sich zurück und schaute herüber zu den öffentlichen Gebäuden; alle in verschiedenen Farben angestrichen, einschließlich dem Eiffelturm, alle mit genügend Energie von der Sonne um die gesamte Stadt zu erleuchten bei Null Emissionen.
Max erriet ihre Gedanken und versuchte sie erneut zu ärgern: „Weißt du, für maximale Effizienz hätten wir alle Gebäude schwarz streichen sollen, denn Schwarz ist die Farbe die wirklich alle Sonnestrahlen absorbiert“, sagte er sanftmütig.
„Ich will eine nachhaltige und farbenfrohe Zukunft“, sagte sie und lächelte zurück.